Wildtierauffangstation

Seit 2013 betreiben wir im Auftrag des Landratsamtes ehrenamtlich eine Wildtierauffangstation im Herzen von Pirna.

Bisher konnten wir einer Vielzahl von Tieren helfen, wieder gesund in die Natur zurückzukehren. Anbei einige Beispiele:

  • verletzte Vögel sowie deren verwaiste Jungtiere (auch Greifvögel)
  • untergewichtige oder verletzte Igel
  • Überwinterung von Siebenschläfern
  • Versorgung von Fledermäusen
  • Gefundene Reptilien wie Schildkröten oder andere Exoten
  • verletzte oder verwaiste Säugetiere wie z. B. Fischotter, Biber oder Marder

Tiere welche unsere Hilfe benötigen, werden oft von Privatpersonen aufgefunden und bei uns abgegeben oder durch das Ordnungsamt des Landkreises zu uns gebracht.

Sollten sie ein Tier gefunden haben und benötigen Hilfe, so rufen sie uns bitte an.
Uwe-Jens Bartling 0174 56 74 585

Seit nun bereits 11 Jahren ist die ehrenamtliche Naturschutzhelferin Barbara Kitlak wichtiger Bestandteil der Wildtierstation und hilft fast täglich alle Tiere zu versorgen.

Bitte beachten sie dabei, dass wir ehrenamtlich tätig sind. Wir sind immer bemüht im Sinne der Tiere zu helfen, aber auch wir kommen teilweise an unsere Belastungs- und Kapazitätsgrenzen. Wenden sie sich, sollten sie uns nicht erreichen, an andere Wildtierauffangstationen im Umkreis.

Hinweise zum Waschbär: Sollten sie einen Waschbär gefunden haben, setzen sie sich bitte mit dem zuständigen Jagdpächter in Verbindung. Diesen können sie über die Polizei oder das Ordnungsamt erfragen. Diesen Tieren können wir leider keine Perspektive bieten, da sie als jagdbares Wild zählen und als invasive Art der heimischen Faune erheblichen Schaden zufügen.

Aktuelles:

Igelupdate 16.12.24

Momentan haben wir einen Igel welcher noch ein Winterschlafquartier benötigt. Falls jemand die Möglichkeit hat, einen Igel (siehe Infos unten) aufzunehmen, bitte per Email melden!

Igel (Nov. 2024)

Über unsere vielen Igel hat die SZ in einem Artikel berichtet. Uns erreichten unzählige Anrufe und viele konnten wir kaum annehmen, da das Telefon pausenlos klingelte. Wir möchten uns bedanken für diese unglaubliche Hilfsbereitschaft. Falls auch sie eine Winterschlafmöglichkeit haben, wo der Igel den ganzen Winter versorgt werden kann und nicht weglaufen kann (Varianten siehe unten), dann schreiben sie uns bitte eine Email. Wir werden in den kommenden Wochen immer wieder Igel haben, welche ihr Winterschlafgewicht von 650g erreicht haben und damit in den wohlverdienten Winterschlaf ausziehen dürfen.

Vorher werden alle Igel von uns medizinisch behandelt um vor allem die Ekto- und Endoparasiten zu reduzieren (v.a. Flöhe, Lungenwurm, Lungenhaarwurm, Darmsaugwurm und Bandwurm).

Wir suchen noch nach zuverlässigen und hilfsbereiten Igel Pflegestellen, welche Igel über den Winter begleiten. Bitte melden sie sich per Mail, falls sie dies gern übernehmen möchten. Weitere Infos dazu finden sie auch u.s. auf der Seite der Igelhilfe Radebeul.

Für die Winterschlafstelle gibt es 2 Möglichkeiten:

  • z.B. Einen Hasenstall (1,20cmx0,60cm) aus Holz welcher mit einer Trennwand unterteilt ist. Ein drittel dient als Schlafplatz und ist mit Stroh eingestreut. Die größere restliche Fläche dient als Futterplatz und ist mit Zeitung ausgelegt, welche täglich gewechselt werden muss bis der Igel schläft.
  • Ein Freilaufgehege (mindestens 1,80cmx1,00cmx0,60cm). Damit sich die Igel nicht freigraben, sollten Steine außen hingelegt werden. Das Gehege muss ein Dach haben um den Igel vor Feinden zu schützen. Im Gehege sollte ein Schlafhaus (mindestens 30x40), gefüllt mit Stroh, stehen. Auf der regengeschützten Futterstelle wird dem Igel Trocken- und Nassfutter angeboten, bis er schläft.

In beide Varianten bieten sie dem Igel so lange Futter und Wasser an, bis er schläft. Bei jungen Igeln kann dies etwas länger dauern (Tage aber auch Wochen) und auch mehrere Wachphasen sind möglich. Auslauf und Häuschen müssen nach wie vor gereinigt werden.
Will ein Igel aber partout nicht schlafen (und es herschen kalte Außentemperaturen), so entzieht man ihm für 3 Tage jegliche Nahrung und stellt nur frisches Wasser bereit. Da Nahrungsmangel zu den Auslösern des Winterschlafs zählt, wird fast jeder gesunde Igel dann in Winterschlaf gehen. Für alle Fälle und als „Notration“ stellt man in das Gehege ein Schälchen mit Katzentrockenfutter, dazu frisches Wasser.


Hat sich der Igel dann offensichtlich zum Winterschlaf zurückgezogen, klebt man mit zwei Stückchen Klebeband ein Blatt Toilettenpapier vor das Schlupfloch. So kann man – ohne ins Schlafhaus zu fassen – auf einen Blick erkennen, ob das Tier wieder aufgewacht ist und nachts sein Häuschen verlassen hat oder ob es weiterschläft.
Wer benruhigt ist, weil er den Winterschläfer schon lange nicht mehr gesehen hat, kann vorsichtig ins Schlafhaus hineinschauen. Ein schlafender Igel ist so zusammengerollt, dass man nur Stacheln sieht. Berührt man ihn, richten sie sich im Zeitlupentempo auf. Bei einem toten Igel sieht man meist Pfötchen und Kopf.

Wenn der Igel aus dem Winterschlaf aufwacht (meist Ende März bis Mitte April) hat er stark an Gewicht verloren (25-30%). Würde er um diese Jahreszeit in der Natur entlassen, so würde er nur wenig Futter finden. Zudem hat er „draußen“ kein Winterschlafnest, in das er sich bei nochmaligen Frosteinbrüchen zurückziehen kann. Er muss also zunächst aufgefüttert werden, bis er soviel wiegt wie vor dem Winterschlaf (mind. 650g). Das dauert etwa zwei bis drei Wochen. Dann geht es zurück in die Freiheit!

Im Frühjahr kann er, nach Absprache mit uns, ausgewildert werden.

Gefüttert werden die Igel mit getreidefreien Katzennassfutter sowie Hühnerherzen und Ei (ungewürzt und gegart). Hier noch einige Infos dazu.


Schwalben: (Sept. 2024)

Durch das Starkregenereignis vom 13.-16.09.24 wurden bei uns mehr als 40 Rauch- und Mehlschwalben abgegeben. Diese waren völlig unterernährt und unterkühlt. Viele der abgegebenen Tiere konnten wir gut versorgen und wieder aufpäppeln. Für manche kam jedoch leider jede Hilfe zu spät. Die SZ war bei uns in der Auffangstation und hat einen Artikel geschrieben.  Die Tiere konnten durch den heftigen Temperatursturz keine Nahrung mehr finden. Als Insektenfresser sind sie auf Fluginsekten wie Fliegen und Mücken angewiesen, welche sie bei dem kalten und nassen Wetter nicht mehr finden konnten. Dadurch mussten sie von ihren Reserven zehren, welche durch die Kälte schnell verbraucht waren. 

Wir konnten mittlerweile alle Tiere aufgepäppelt und gestärkt Richtung Süden schicken und hoffen sie nutzen, die momentane milde Witterung, um gut über die Alpen zu kommen.